Der Moment, in dem der Ablehnungsbescheid der BSFZ eintrifft, ist ernüchternd. Wochenlange Vorbereitung, Abstimmung im Team, vielleicht auch externe Unterstützung – und trotzdem keine positive Bescheinigung. Was viele Antragstellende in diesem Moment nicht wissen: Eine Ablehnung ist nicht das Ende, sondern häufig der Anfang eines besseren, tragfähigeren Antrags.
Warum werden BSFZ-Anträge abgelehnt?
Die BSFZ prüft streng – und das ist auch gut so. Die Forschungszulage ist eine steuerliche Förderung, die auf echten, systematisch geplanten F&E-Aktivitäten basiert. Viele Unternehmen unterschätzen, wie präzise das Vorhaben im Antrag beschrieben werden muss. Die häufigsten Ablehnungsgründe sind:

Technologische Unwägbarkeit fehlt
Wenn aus dem Antrag nicht klar hervorgeht, dass im Projektverlauf echte, nicht triviale technische Unsicherheiten bestehen, wird das Vorhaben nicht als F&E eingestuft.
Projekt ist nicht neuartig genug
Anpassungen bestehender Software, einfache Migrationen in die Cloud oder rein organisatorische Prozessoptimierungen gelten nicht als förderfähig – auch wenn sie intern als innovativ empfunden werden und viel Zeit in Anspruch nehmen.
Falscher Fokus
Manchmal steht nicht die Entwicklung im Zentrum des Projekts, sondern die Implementierung oder der Roll-out. Solche markt- oder produktionsnahen Aktivitäten sind nicht förderfähig.
Unklare Projektstruktur
Fehlende Arbeitspakete, nicht abgegrenzte Zeiträume oder eine mangelnde Zieldefinition führen dazu, dass die BSFZ das Projekt nicht „fassen“ kann.
Formale oder organisatorische Ausschlusskriterien
Dazu zählen z. B. der Status als „Unternehmen in Schwierigkeiten“ oder unvollständige Angaben im Antrag.
Was kann ich tun, wenn mein Antrag abgelehnt wurde?
Zuerst: durchatmen. Und dann gezielt analysieren. Eine Ablehnung heißt nicht, dass Ihr Unternehmen grundsätzlich nicht förderfähig ist. In vielen Fällen liegt es an der Darstellung oder Auswahl des Projekts – nicht am Vorhaben selbst.
- Ablehnung verstehen
Wir empfehlen, den Bescheid sorgfältig zu analysieren. Welche Punkte werden konkret beanstandet? Gibt es Hinweise, woran es gehakt hat? Oft hilft es, den Antrag mit etwas Abstand noch einmal durchzusehen – idealerweise gemeinsam mit jemandem, der den Blick der BSFZ kennt.
- Überarbeitung und Neu-Einreichung
Ein abgelehnter Antrag kann in überarbeiteter Form erneut eingereicht werden – entweder mit demselben Projekt (aber verbesserter Beschreibung) oder mit einem neuen, besser geeigneten Vorhaben. Dabei gilt: Qualität statt Tempo. Wer sich die Zeit nimmt, das Projekt im Hinblick auf die Förderkriterien neu zu denken, hat deutlich bessere Chancen.
- Widerspruch prüfen
In bestimmten Fällen kann ein Widerspruch sinnvoll sein – etwa, wenn die Ablehnung auf einem Missverständnis oder fehlerhafter Bewertung beruht. Der Widerspruch muss gut begründet sein und kann helfen, den Antrag doch noch erfolgreich zu platzieren. Aber: Widerspruch ist kein Ersatz für eine klare Projektdarstellung.
- Strategische Förderplanung
Nicht jedes Vorhaben passt in das Raster der Forschungszulage. Umso wichtiger ist es, Projekte frühzeitig auf Förderfähigkeit zu prüfen und eine langfristige Strategie zu entwickeln – idealerweise gemeinsam mit einem Partner, der technisches Verständnis und Fördereinblicke kombiniert.
Fazit: Ablehnung ist kein Scheitern – sondern ein Schritt zur Verbesserung
Viele unserer Kundinnen und Kunden kommen zu uns, nachdem sie eine Ablehnung erhalten haben. Und viele erhalten kurze Zeit später doch noch eine erfolgreiche Bescheinigung – mit dem richtigen Projekt, der richtigen Darstellung und einer fundierten Strategie.
Unser Tipp: Denken Sie Förderung nicht als Einmalaktion, sondern als Teil Ihrer Innovationsstrategie. Wir begleiten Sie auf diesem Weg – von der Analyse bis zur erfolgreichen Einreichung.
Sie haben einen abgelehnten BSFZ-Antrag erhalten?
Dann melden Sie sich gern bei uns. Wir schauen uns Ihren Antrag gemeinsam an, analysieren die Ablehnungsgründe und erarbeiten einen klaren Fahrplan für die nächste Einreichung – zielgerichtet und realistisch.
Wechseln Sie zu einem unserer Berater
Sie benötigen Hilfe bei der Beantwortung einer Nachforderung oder Unterstützung bei einem Widerspruchsverfahren? Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Die richtige technische Perspektive ist entscheidend – egal ob beim Rückblick auf abgeschlossene Projekte oder beim Blick nach vorn. Wer Förderpotenzial erkennen will, braucht technisches Know-how und ein geschultes Auge. Der Input eines verantwortlichen Entwicklers, Ingenieurs oder Architekten bildet dabei die Grundlage für eine erfolgreiche Projektbeschreibung. Genau hier setzen wir an: Unser Team bringt tiefgehende technische Expertise mit – und weiß, worauf es bei der Analyse von F&E-Aktivitäten wirklich ankommt. So erhöhen wir nicht nur die Erfolgschancen, sondern sorgen auch dafür, dass kein relevantes Projekt untergeht.