Mit der Einführung der Forschungszulage folgt die deutsche Regierung dem niederländischen Beispiel und Erfolgsmodell

Innovation ist eine wichtige Komponente in den politischen Strategien der meisten EU-Mitgliedstaaten. Fast jedes Land in der Europäischen Union fördert Innovation mithilfe nationaler und/oder regionaler Förderinstrumente.

So ähnelt die in 2020 eingeführte Forschungszulage stark der 1994 in den Niederlanden eingeführten Steuerregelung “ WBSO„. Beide Programme richten sich an steuerpflichtige Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe oder Branche. Investiert ein Unternehmen in Projekte der Forschung und Entwicklung und erfüllt die technologischen Anforderungen für eine Förderung, kann ein Teil der Projektaufwendungen aus staatlichen Mitteln finanziert werden.

Die Forschungszulage soll den Investitionsstandort Deutschland weiter voranbringen. Ein großer Vorteil, den die Forschungszulage dabei gegenüber der niederländischen WBSO-Regelung mitbringt, ist die Flexibilität im Antragsverfahren. Ein großer Unterschied zur niederländischen Variante besteht darin, dass ein deutsches Unternehmen, neben der klassischen Beantragung im Voraus, auch rückwirkend, bereits abgeschlossene oder laufende Projekte, beantragen kann. Wenn ein FuE-Projekt nach dem 1. Januar 2020 begonnen wurde, kann ein Antrag bis spätestens 2023 gestellt werden, um FZ-Möglichkeiten optimal zu nutzen.

Immer mehr Unternehmen finden den Weg zur Forschungszulage, aber es handelt sich noch um ein relativ neues und unbekanntes Angebot des Bundes. Von der ersten Einreichungsmöglichkeit im Herbst 2020 haben deutsche Unternehmen über alle Branchen hinweg bis zum 6. Juli 2021 offiziell gerade einmal 2.850* Projekte eingereicht, von denen ganze 2.373 positiv bewertet wurden. Dabei ist außerdem zu beachten, dass ein Unternehmen Antrage für mehrere Projekte gleichzeitig stellen kann. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 nahmen in den Niederlanden ganze 19.678** Unternehmen die FuE-Förderung WBSO in Anspruch.

Um sich für die Förderung zu qualifizieren, ist es sehr wichtig, ein Projekt mit der entsprechenden Projektbeschreibung einzureichen. Die mit den Entwicklungen verbundenen Risiken und das Ausmaß, in dem sie von den täglichen Aktivitäten abweichen, müssen klar dargelegt werden.

Die Unternehmer haben die Wahl, entweder einen Antrag in Eigenregie zu stellen oder sich für einen Partner zu entscheiden. Im letzteren Fall ist es unerlässlich, dass der Antragsteller Spezialisten wählt, die über Erfahrung und Kenntnisse zum eigenen Wirtschaftszweig und der spezifischen Förderung mitbringt. Ob Biochemie-, Medizin-, Hard- oder Softwareunternehmen, Unternehmen aus allen Branchen mit innovativen Projekten können sich bewerben und von der Forschungszulage profitieren.

Es ist davon auszugehen, dass die Nutzung der Forschungszulage in den kommenden Jahren in allen Branchen merklich zunehmen wird.

„Ein exponentielles Wachstum der Zahl an Unternehmen, die das Forschungszulagengesetz nutzen, sollte in den nächsten Jahren im Bereich des Möglichen sein“

,erwartet John Adams, Direktor Technische Beratung bei Venderion. Alle Ampeln stehen auf Grün, die Regierung ist sehr daran interessiert, innovative Projekte zielgerichtet zu fördern, und wir verfolgen die Trends genau, um Antragsteller effizient und erfolgreich zu unterstützen. In steuerlicher Hinsicht kann es sowohl für große als auch für kleine Unternehmen interessant sein, die FZ zu nutzen.

* Quelle:  https://www.fdpbt.de/sites/default/files/2021-07/1931672.pdf
** Quelle: 
https://www.bedrijvenbeleidinbeeld.nl/beleidsinstrumenten/wbso

Melvin van Dam

Als Mitgründer eng in die Entwicklungen in Deutschland und den Niederlanden eingebunden

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